Handwerk
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- Artikel-Nr.: 979-0-50010-063-8
Stefan Hakenbergs Stück Handwerk entstand 1997. Zu der Komposition wurde Stefan Hakenberg angeregt durch drei Bilder des 1960 in Mönchengladbach geborenen Malers und Videokünstlers Harald Klemm, dessen Arbeiten in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt werden und in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten sind. Die Realisation künstlerischer Projekte u.a. mit Theo Lipfert (USA) oder Thomas Baumgärtel (Bananensprayer) erstreckt sich bei ihm auch auf die Kooperation mit Komponisten neuer Musik. So entstand 1998 das Video Make Sure Our Address Shows Through Window zur Musik von Hans Werner Henzes El Rey de Harlem und 2000 die im Kunstmuseum Bonn uraufgeführte Komposition für Video, Tonspur und Bratsche Dolly, eine Gemeinschaftsarbeit mit David P. Graham.
Der Komponist Christoph Neidhöfer merkt in seinem Einleitungstext zur Uraufführung an:
In Handwerk verhalten sich Bild und Musik noch abstrakter zueinander. Der Komponist beschäftigt sich in diesem Werk mit der Frage, in welcher Weise Musik ein visuelles Image beeinflussen oder gar subjektiv verändern kann. Die drei Sätze des Stückes sind als eine Überlagerung von Musik über ein Bild konzipiert (im Unterschied zur musikalischen Untermalung eines Bildes). Jeder Satz enthält die gleichen drei musikalisch unterschiedlichen Texturen, deren formale Ausdehnung aber in jedem Satz anders ist. Der optische Eindruck eines Bildes kann sich somit verändern, je nachdem, welche Musik gerade gespielt wird. Der Illustrator Harald Klemm hat als Objekt für alle drei Bilder eine Hand gewählt. Diese Bilderserie beschäftigt sich mit dem Unterschied in der visuellen Wahrnehmung von Kindern gegenüber Erwachsenen. „Der Zeichnung,“ sagt Klemm, „die ein sechsjähriges Mädchen von ihrer eigenen Hand angefertigt hat, ist eine Fotografie der gleichen Hand gegenübergestellt. Für das Kind repräsentiert die Zeichnung ebenso wie die Fotografie die Realität vollständig. Wohingegen für einen Erwachsenen zunächst nur die Fotografie den Anspruch hat, die Wirklichkeit abzubilden. Im dritten Bild werden Zeichnung und Fotografie ineinander montiert, ergeben dadurch allerdings nicht notwendig eine weitere Ansicht der Wirklichkeit“.
Am 10. Juli 1998 fand die Uraufführung im Kunstschacht Katernberg (heute: Kunstschacht Zollverein) in Essen im Rahmen eines Komponistenporträts der Folkwang-Musikschule der Stadt Essen statt. Die Ausführenden waren Anja Steinrücken (Akkordeon) und Dominik Spitzer (Gitarre).