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Heimat

Heimat

Besetzung: Klavier und Akkordeon
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  • 979-0-50010-091-1
1. Spurensuche  3:08 2. Kindheit  2:28 3. Kennst du das Land  3:17 4. B B B (Bach... mehr

1. Spurensuche  3:08
2. Kindheit  2:28
3. Kennst du das Land  3:17
4. B B B (Bach Beethoven Brahms)  6:34
5. Wir sind Auschwitz  2:55
6. Verloren  4:02
7. Von nun an  3:42
8. Epilog („Jetzt gang i ans Brünnele“)  0:58


 

Zu seinem Zyklus Heimat op. 49, einem Auftragswerk der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. äußert sich Heucke folgendermaßen:

„Die Konzeption entwickelte sich unmittelbar aus der Beschäftigung mit Leoš Janáčeks Klavierzyklus Auf verwachsenem Pfade, den das Duo Kassl/Bredohl in der von mir arrangierten Neufassung für Akkordeon und Klavier spielt. Die Idee, das Thema „Heimat“ musikalisch zu behandeln, beschäftigt mich schon sehr lange, und die Verbindung zu dem Janáček-Zyklus brachte nun die endgültige Gestaltung des Themas fast zwingend mit sich, spürt doch auch Janáček den „verwachsenen Pfaden“ von Kindheit, Jugend und Heimat nach. Zugrunde liegt dem Zyklus das schwäbische Volkslied Jetzt gang i ans Brünnele, trink aber net, das Friedrich Silcher 1822 in Schorndorf im Remstal, östlich von Stuttgart, gefunden und in seine Volksliedsammlung aufgenommen hat. Schorndorf ist die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Spurensuche geht unmittelbar von Janáček aus und zwar so, dass der Schlussakkord des zehnten und letzten Janáček-Stücks den Ausgangsakkord meines Stückes bildet. Von diesem Ausgangspunkt aus mache ich mich musikalisch auf die Suche nach der eigenen Vergangenheit und Heimat, um nach einigen Umwegen schließlich die zarte Spur des oben erwähnten Volksliedes zu finden. In Kindheit wird das Volkslied von ätherisch hingetupften Harmonien umkreist, ohne eigentlich zu erklingen. Aber man könnte die Melodie in die harmonischen Schleier hineinspielen. Zweimal wird der zarte Fluss von einem heftigen Akkord unterbrochen, Symbol für die dunklen und alptraumhaften Seiten der Kindheit. Kennst Du das Land drückt die Suche nach der Heimat in der Fremde aus, die Sehnsucht nach Italien, denn: „wo Du nicht bist, da ist das Glück“. Das Unterwegssein wird durch ununterbrochen pulsierende Triolen verdeutlicht, über denen sich eine emphatische, aus dem Volkslied abgeleitete Melodie erhebt. Kernstück des Zyklus ist die Nummer vier, BBB. Drei Vaterfiguren der deutschen Musik, Bach, Beethoven und Brahms, bezeichnen meine geistige Heimat. Sie wird in einer komplizierten Quadrupelfugenkonstruktion beschworen, die zunächst einzeln aus Themen über B-A-C-H, B-E-E-H-E (die musikalisch verwertbaren Buchstaben von „Beethoven“), B-A-H-S („Brahms“) und schließlich in einer Kombination aller drei Themen mit dem Kopf des Volksliedes gebildet ist. Die komplexe Kompositionstechnik gerade dieses Stückes steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der typisch deutschen Technik der motivischen Arbeit, für die diese drei Komponisten in besonderem Maße stehen. Der Titel Wir sind Auschwitz ist eine ironische Anspielung auf die „Bild“-Zeitungsüberschrift „Wir sind Papst“. Es ist leicht, sich als Deutscher mit Bach, Beethoven und Brahms zu identifizieren. Leider ist es ebenso zwingend, allerdings beklemmend, sich mit Auschwitz zu identifizieren und es als Teil der „deutschen Heimat“ anzunehmen. Die musikalische Substanz der unerbittlich treibenden Viertelnoten des Stückes stammt aus meiner Oper Das Frauenorchester von Auschwitz. Darüber pfeift verzerrt und dissonant verfremdet das Volkslied hinweg, Symbol für den „Ausverkauf des Alt- und Echten, des Treulich-Traulichen, des Ur-Deutschen, woraus Laffen und Lügner uns einen sinnberaubenden Giftfusel bereitet haben“ (Thomas Mann, Doktor Faustus). Verloren steht schließlich für die durch den eklatanten Missbrauch des Heimat-Begriffs im Nationalsozialismus verlorene Heimat. Das Lied ist fast ganz verschwunden und taucht lediglich am Ende des Stückes in tiefster Lage in melodischer Umkehrung mehr unter als auf. Von nun an … deutet die Perspektive einer geistlichen und spirituellen Heimat an. Das Volkslied wird in einen vom Akkordeon gespielten, fiktiven, vierstimmigen Choral umgewandelt. Darüber liegt das Klavier, das in schimmernden Läufen, Trillern und Fiorituren Motive dieses Chorals aufgreift, allerdings in der diametral dem G-Dur des Akkordeons entgegengesetzten Tonart Des-Dur. Daraus entsteht ein schwebender, utopischer, unwirklich scheinender Zwiegesang. Zu guter Letzt erklingt im Epilog das Volkslied Jetzt gang i ans Brünnele – unverfremdet – ein einziges Mal, von beiden Instrumenten in sehr schlichter Harmonisierung zunächst im Wechsel und dann gemeinsam vorgetragen.“

Die Registierungsvorschläge stammen von Marko Kassl, der auch gemeinsam mit dem Pianisten Tobias Bredohl die Uraufführung am 13. November 2007 im Erbdrostenhof in Münster spielte.

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Akkordeontyp: Einzeltonakkordeon
ISMN: 979-0-50010-091-1
Dauer: 00:25:00
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