Accordion Sonata no. 2 „Emanations“, op. 22

1. The Mystery
2. Starlit Night
3. Carnival

Mein bisher philosophischstes Werk, die zweite Akkordeonsonate (Emanationen), op.22, entstand hauptsächlich im Sommer 2006, als ich mich für die Musik des russischen Mystikers Alexander Skrjabin (1872-1915) zu interessieren begann. Das Wort ,Emanation‘ bedeutet das Hervorbringen von Energie und allen Geschöpfen aus einem Höchsten Wesen heraus in unsere sichtbare Welt. In der langsamen Einleitung des ersten Satzes der Sonate, The Mytery, stellen eine rätselhafte Akkordformation und die schnellen, auf einer Zwölftonreihe basierenden Flatterklänge, kosmische Kräfte dar, die für die menschlichen Sinne unbegreiflich sind. Danach erklingen Versuche einer philosophischen Erklärung, verkörpert durch das Allegro volando (T. 14-48) und eine ironische Musik (T. 49-64), die vor dem Ende des Satzes in einen unversöhnlichen Konflikt getrieben wird. Der zweite Satz, Sternennacht, schildert ein gebanntes Erleben der Schönheit der Natur. Der längste Abschnitt dieses Satzes ist eine Passacaglia (T. 19-60), die sich allmählich in großen Bögen ausdehnt und auf derselben frei angelegten Zwölftonreihe basiert wie die Einleitung des ersten Satzes. Der letzte Satz der Sonate, Carnival, ist eine virtuose Schlussnummer, in der die „kosmische“ Musik der Einleitung des ersten Satzes noch manchmal zu hören ist. Ein solcher Punkt ist der Höhepunkt des ausgedehnten Fugato-Abschnitts (bb. 78-79).

Meine zweite Sonate ist dem Akkordeonkünstler Veli Kujala gewidmet, der sie am 18. April 2008 in Tampere, Finnland, während des Tampere Biennale Festivals uraufgeführt hat.